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Rückblick auf die Neophytentagung

Fachtagung zur neophytenarmen Zone im Nördlichen Napfausläufer

 

Nördlich des Napfs fliessen diverse Bäche Richtung Norden zur Aare. Sie durchqueren dabei bernisches, luzernisches und aargauisches Gebiet in der Grössenordnung von 600 Quadratkilometern. Dieses Gebiet soll zu einer „neophytenarmen Zone“ werden. 70 Praktiker und Fachleute von Bund, Kantonen, Gemeinden, Land- und Forstwirtschaft und NGO’s diskutierten in Altbüron über den Ansatz dieser „neophytenarmen Zone“ und wie hier weiterhin die exotischen Problempflanzen vorbildhaft eingedämmt werden können.

 

Während den letzten 12 Jahren wurde diese Eindämmung von verschiedenster Seite vorangetrieben und unterstützt. So engagierten sich auch unsere Vereinsmitglieder mit sehr grossem Aufwand von mehreren Tausend Stunden Freiwilligenarbeit. Durch dieses Zurückdrängen sollen die einheimischen Pflanzenbestände und die darauf angewiesene vielfältige Tierwelt bewahrt werden. Denn leider schaffen es beispielsweise das Drüsige Springkraut, die Kanadische Goldrute oder der Japanische Staudenknöterich wertvolle Hochstaudensäume und Riedgebiete mit Spierstaude, Blutweiderich, Baldrian, Flohkraut, Wasserdost und Brennnesseln zu verdrängen. So verliert etwa der Sumpfrohrsänger wegen der nun fehlenden Spierstaude seinen Brutplatz, der Violette Silberfalter seine Raupenfutterpflanze, die Grosse Goldschrecke ihren Eiablageplatz, der Kuckuck auf Brennnesseln lebende Raupen. Honigbienen verlieren wegen dem Verlust dieser vielfältig und lange blühenden Hochstaudenpflanzen im Sommer die wichtigen Pollen- und Nektarspender. Diese Säume werden gerade in den Vernetzungsprojekten von den Landwirten bewusst geschont, damit sie ihre wichtige Funktion für die Biodiversität und zur Nützlingsförderung erfüllen.

 

Die Teilnehmenden der Tagung werden sich weiterhin für diese Strategie einsetzen, die invasiven Neophyten in der ganzen Region weiter zurückzudrängen. Es ist zu hoffen, dass sich alle Gemeinden hier in Zukunft mitengagieren. Denn wer jetzt etwas investiert, wird vor künftigem grossem Schaden und enormen Kosten verschont. Darin waren sich alle Teilnehmenden einig. Unser Verein wird sich weiter engagieren. Helfen doch auch Sie mit. Melden Sie sich, wenn sie ein Gebiet „überwachen“ oder gezielt Hand anlegen möchten. Vielen herzlichen Dank.

 

Unsere nächsten Einsätze sind: Sa. 16. Juni,  Ausreissen des Drüsigen Springkrauts um St. Urban und das Zupfen des Einjährigen Berufskrauts am Altbürer Kapellhügel am Sa. 7. Juli sowie an weiteren Tagen.

 

Karte "Neophytenarme Zone"
Gelb markiert ist „Neophytenarme Zone“ im Nördlichen Napfausläufer, welche die Täler der Oenz, Langete, Rot, Pfaffnern und die Oberläufe von Luther und Wigger umfasst.

Einige typische Neophyten. Klicken Sie auf ein Bild um mehr zu erfahren.

Blutweiderich und Wasserminze sind neben anderen Wildstauden eine gute Alternative zur Kanadischen Goldrute im Garten. Sie blühen lange und bieten vielen Tierarten Nahrung.
Blutweiderich und Wasserminze sind neben anderen Wildstauden eine gute Alternative zur Kanadischen Goldrute im Garten. Sie blühen lange und bieten vielen Tierarten Nahrung.