Idealer hätten die Bedingungen nicht sein können: Wenig Schnee, gefrorener Boden und Sonnenschein, obschon der Wetterbericht Nebel angesagt hatte. Am Samstag dem 19. Januar trafen sich einige Leute vom Verein Lebendiges Rottal bei der Tanzlinde am Trübelbachweiher.
Ausgerüstet mit blauer Farbe und einer Schablone in Spechtform ging’s quer durch den Wald. Eifrig wurde nach Spechtlöchern in den grossen Tannen, Buchen und Eichen Ausschau gehalten. Dass es solche haben musste, bewies das Klopfen verschiedener Spechte. Manfred Steffen konnte die Rufe und das Klopfen verschiedenen Arten zuordnen: Schwarz-, Grün- und Buntspecht mussten anwesend sein, auch wenn wir kaum einen davon zu Gesicht bekamen. Ein metallisch klingendes Rufen ähnlich glip glip glip verriet den Fichtenkreuzschnabel. Diese beginnen bereits im Winter mit Brüten, da ihre Nahrung, die Samen in den Tannzapfen, jetzt besonders reichlich zur Verfügung stehen. Viele weitere Waldvögel waren zu hören. Eifrig sangen die Höhlenbrüter Kohl-, Blau-, Sumpf- und Tannenmeisen um die Wette. Entlang dem Waldrand zogen zwei Rotmilane ihre Kreise – ob sie bereits nach Bäumen für den Horstbau Ausschau hielten?
Auf die Bäume mit Specht- und Astlöchern wurde mit blauer Farbe ein Spechtsymbol gesprayt. Es hilft Förstern und Waldarbeitern diese im Lebensraum Wald besonders wichtigen Brutplätze und Verstecknischen rasch zu erkennen – um sie wenn immer möglich beim Holzschlag zu schonen.
«Arbeitseinsatz» konnte dieser Morgen eigentlich nicht genannt werden. Für alle ausser den Markierer, der mit immer kälter werdenden Händen Symbole sprayte, war es einfach ein wunderschöner Waldspaziergang.
Weitere Infos zum regionalen Projekt:
Alle Jahre wieder Höhlenbaumsuche