· 

Rotmilanzählung in Ufhusen: Rückblick

Ein faszinierendes Naturschauspiel lässt sich dieser Tage in der Region beobachten: Dutzende Rotmilane sammeln sich abends an den Winterschlafplätzen.

 

Besonders eindrücklich ist dies am Schlafplatz in der Nähe von Ufhusen, wo sich jeweils über hundert Tiere einfinden.

 

Der Verein Lebendiges Rottal lud im Rahmen seines Vereinsjubiläums und der jährlichen Zählungen die Bevölkerung ein, diese majestätischen Greifvögel von Nahem zu bestaunen. Bei schöner Abendrotstimmung flog eine Gruppe von rund 50 Tieren auf hundert Meter Distanz vorbei. Wenige Meter über die Beobachter flogen nach und nach Einzeltiere Richtung Schlafplatz.

 

In der Schweiz gibt es über 60 solcher Schlafplätze, die vor allem in milden Wintern gut belegt sind. Nur an fünfzehn Standorten gesellen sich über hundert Tiere zusammen wie in Ufhusen. Die weiteren Schlafplätze in der Region bei Fischbach-Grossdietwil und Obersteckholz weisen aktuell nur noch wenige Dutzend Tiere auf. Morgens starten die Milane von hier ihre Erkundungsflüge in bis 20 km Entfernung. Aufgrund des dichten Strassennetzes und der stark mechanisierten Landbewirtschaftung ist der Tisch für diese Greifvögel reich gedeckt: sie ernähren sich überwiegend von getöteten Kleinsäugern, Fröschen oder Regenwürmern.

 

Ende Winter lösen sich die Schlafplätze wieder auf, die Altvögel suchen ihre Brutreviere verteilt über Mitteleuropa auf. In der Schweiz brüten gemäss aktuellen Erhebungen im Rahmen der Brutvogelzählungen der Schweizerischen Vogelwarte um die 3000 Paare. Aufgrund des reichhaltigen Angebots an Fallwild und Aas, könnte der Bestand weiter wachsen. Für eine Dezimierung sorgen jedoch die höhere Jugendsterblichkeit, Pestizide, Kollisionen mit Windrädern, Stromleitungen und Fahrzeugen.

 

Da gelegentlich Schlafplätze sich auflösen und wieder neue entstehen können, nehmen wir gerne Beobachtungen über Ansammlungen von Rotmilanen entgegen: Manfred Steffen, 062 922 88 40, verein@lebendigesrottal.ch.

 

Weitere Infos: www.vogelwarte.ch