Dürre Stauden und Samenstände – malerisch und elementar

© Manfred Steffen

Blutströpfchen leben in extensiv genutzten Wiesen. Die Raupe verpuppt sich gerne an alten Grashalmen. © Manfred Steffen
Blutströpfchen leben in extensiv genutzten Wiesen. Die Raupe verpuppt sich gerne an alten Grashalmen. © Manfred Steffen
Viele Wildbienenarten benötigen dürre, senkrecht stehende Stängel, um ihre Nester bauen zu können, z.B. jene vom Weissen Honigklee . © Karin Schneider
Viele Wildbienenarten benötigen dürre, senkrecht stehende Stängel, um ihre Nester bauen zu können, z.B. jene vom Weissen Honigklee . © Karin Schneider
Dürre Stauden bereichern mit ihren Formen und warmen Farben die Winterlandschaft. Mit Biecht verziert verzaubern sie Garten und Flur erst recht. © Manfred Steffen
Dürre Stauden bereichern mit ihren Formen und warmen Farben die Winterlandschaft. Mit Biecht verziert verzaubern sie Garten und Flur erst recht. © Manfred Steffen
Die Samenstände dürrer Stauden wie der abgebildeten Karde bieten verschiedenen Vögeln unentbehrliches Winterfutter, etwa dem Distelfinken oder Stieglitz. © Beat Rüegger
Die Samenstände dürrer Stauden wie der abgebildeten Karde bieten verschiedenen Vögeln unentbehrliches Winterfutter, etwa dem Distelfinken oder Stieglitz. © Beat Rüegger

Dürre Stauden und Samenstände über den Winter stehen lassen

Bei Arbeiten im Garten und in der Natur ist es wichtig, dass jeweils nur abschnittsweise gepflegt wird. So erhalten Tiere eine Ausweichnische, oder Samen von geschonten Pflanzen können vollständig ausreifen.

 

Ein Teil der Stauden auch über zwei Winter stehen lassen

Für viele Arten ist es wichtig, dass Stauden und Gräser auch über den Winter stehen gelassen werden. Denn darin überwintern Eier, oder Raupen haben sich daran verpuppt. Für einige Arten ist es überlebenswichtig, dass solche Stängel auch über zwei Jahre stehen gelassen werden. So nutzen einige Wildbienenarten die dürren Stängel aus dem letzten Herbst, um darin ihre Brutkammern anzulegen. Nach der Larvenzeit und Verpuppung schlüpft die nächste Bienengeneration schliesslich erst im folgenden Frühling.

  

Wertvolles Futter lockt Vögel an

Erleben Sie faszinierende Naturbeobachtungen, wenn die Vögel an den Samenständen "herumturnen" und vom wertvollen Futter naschen. Dürren Stauden mit Samenständen bieten Nahrung vom Spätsommer bis Ende Winter. Gerne werden davon Distelfinken, Hänflinge, Erlenzeisige oder Gimpel angelockt. 

 

Sich an bunten Herbstfarben und Formen erfreuen

Erfreuen Sie sich an den bunten Farben im Verlauf des Herbsts und den wärmenden Brauntönen im kalten Winter. Die Vielfalt an Formen erfreut das Auge ebenso. An kalten Tagen Wintertagen wandeln Eisblumen oder Schnee diese geradezu ins Zauberhafte.

 

Was mit dem Schnittgut machen

Was Sie abschneiden müssen oder wollen, können Sie z.B. aufrecht und locker an einen Haufen oder Strauch lehnen. Oder sie können ein schönes Trockensträusschen-Arrangement in einem Topf einrichten.  Noch frische Samen können so fertig reifen. Ein Teil der Gelege oder Puppen in und an den Stängeln bekommen dadurch eine Chance, den Winter zu überstehen. 

 

Tipps zur Pflege

  • Mindestens Teile immer über zwei Winter stehen lassen. Beispielsweise kann jeweils ein Drittel pro Jahr im Herbst zurückgeschnitten werden. Nächstes Jahr der nächste Drittel usw. So können auch Arten überleben bzw. überwintern, die erst abgestorbene Stauden für die Eiablage und Brutaufzucht besiedeln, z.B. einige Wildbienenarten.
  • Selektiver Rückschnitt oder Ausreissen nach Bedarf: Es können auch selektiv nur Teile aus dem Saum oder einer Staude zurückgeschnitten werden. Was unerwünscht Überhand nimmt, kann auch ausgerissen werden.
  • Entfernte Stauden oder Gras in der Nähe aufstellen oder zu einem Haufen schichten, so bleiben Plätze zum Überwintern bzw. Winterfutter erhalten und es entstehen neu Verstecknischen.
  • Invasive Neophyten entfernen: Einjähriges und Kanadisches Berufkraut, Kanadische Goldrute usw. sind umgehend zu entfernen. Das Versamen ist zu verhindern. Ausläufer der Goldrute ausgraben. Auch die Nachtkerze sollte im Zaum gehalten werden. 

 

Wieso Wildstauden für Rabatten und Säume bevorzugen und mögliche Bezugsorte

Siehe Übersicht Wieso Wildpflanzen.

 

Attraktive Wildgräser und -stauden für den Garten:

Damit sie vor lauter Pflanzenvielfalt, die Übersicht nicht verlieren finden Sie hier ein paar Wildgräser und -stauden unserer Region, die im Winter durchaus attraktive Formen bilden und oft schöne Herbstfärbungen bieten.

Weitere Infos zur Wahl von Wildpflanzen, z.B. zur Förderung bestimmtere Tierarten, finden Sie bei:

Wildpflanzen für den Garten: Floretia.ch

Die Links bei den nachfolgenden Pflanzen führen zu weiteren Art-Infos und Bildern auf infoflora.ch.

 

Wild-Gräser, Binsen, Seggen (wechselfeuchte bis nasse Standorte):

Wildstauden (wechselfeuchte bis nasse Standorte)::

 

 

 

Text + Bilder: Manfred Steffen