© Jürg Stauffer
Über viele Jahre machten Mitglieder des Naturschutzvereins Rottal auf die Einmaligkeit der Wässermatten im Rottal aufmerksam. Der Verein leistete einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser einmaligen Kulturlandschaft. So engagierte er sich bei der Umsetzung der Güterzusammenlegung von Altbüron für die Wässermatten und half mit bei der Integration der Flächen ins Vertragswerk der Wässermatten-Stiftung. Er trug mit einer ständigen Vertretung in der Betriebskommission der Wässermatten-Stiftung dazu bei, dass die Wässermatten heute naturnaher bewirtschaftet werden und so zahlreichen Tier- und Pflanzenarten idealen Lebensraum bieten.
Pilotprojekt zur ökologischen Aufwertung
Von 2002 bis 2012 wurde ein Pilotprojekt zur ökologischen Aufwertung der Wässermatten von der Wässermatten-Stiftung durchgeführt. Unterstützt wurde dieses finanziell von der Albert Koechlin Stiftung, dem Fonds Landschaft Schweiz, dem Bund (BAFU) und dem Naturschutzfonds des Kantons Luzern. Ergänzend konnte auch das Baumprojekt entlang des Grenzpfads Napfbergland für weitere Unterstützung auf der Melchnauer Seite gewonnen werden.
Die meisten Wässerbauern boten Hand zur Aufwertung ihrer Matten durch Gehölzneupflanzungen. Der Verein Lebendiges Rottal wirkte tatkräftig bei den Pflanzeinsätzen mit und pflegt auch heute noch jeden Herbst die Kopfweiden.
Auf vier Flächen wurden grössere Aufwertungsmassnahmen durchgeführt, zwei Flächen neu als Wässermatten reaktiviert und Methoden einer extensiveren Bewirtschaftung getestet,. Die wertvollen Erkenntnisse zur Artförderung fanden Eingang in die Verträge der Vernetzungsprojekte.
Dank der Unterstützung durch dieses Pilotprojekt und die Bereitschaft von Bewirtschaftern mitzumachen, gibt es nun nicht nur in Melchnau und Altbüron, sondern auch auf St. Urbaner Boden nach über 100 Jahren wieder eine funktionierende Wässermatte.
Aufwertungen helfen seltenen Arten
Heute nutzen die meisten Wässerbauern im Rottal ihre Matten als Biodiversitästförderflächen und haben diese in der Vernetzung angemeldet. So werden bei jedem Schnitt Restflächen stehen gelassen, was der Entwicklung der Sumpfschrecke und anderer Wirbelloser viel nützt. Dank den klickartigen, werbenden Lauten der Männchen ist die Sumpfschrecke im Sommer gut wahrnehmbar.
Die erst Ende Sommer gemähten Hochstaudensäume entlang der Gräben und Ufergehölze kann der Sumpfrohrsänger wieder als Brutplatz nutzen. Er fällt durch den melodiös-spottenden Gesang auf. In diesem wiederholt er immer mal wieder Rufe von exotischen Vogelarten, die er im Winterquartier erlernt hat.
Für noch mehr Infos zu den Wässermatten: